„Die Sauna-Saga: Ein WEG-Verwalter im Schweiße seines Angesichts“

Die Geschichte beginnt an einem gemütlichen Montagmorgen – zumindest für die meisten Menschen. Für Herrn Fischer, den langjährigen und sichtlich erfahrenen WEG-Verwalter, war es hingegen der Auftakt zu einer Woche voll unerwarteter Abenteuer. Denn nichts, wirklich nichts, hätte ihn auf das „Sauna-Drama“ vorbereiten können, das ihn in der Eigentümergemeinschaft „Rosenblick 23“ erwarten sollte.

Der Auslöser: Eine Sauna – oder genauer gesagt, „DIE Sauna“

Die Wohnanlage „Rosenblick 23“ war ein idyllisch gelegenes Mehrfamilienhaus mit 12 Wohneinheiten, einem gepflegten Garten und – der vermeintlichen Krönung des Wohnkomforts – einer Gemeinschaftssauna im Keller. Diese exklusive Einrichtung, die von den Eigentümern einst euphorisch beschlossen worden war, entwickelte sich jedoch rasch zu einem Quell schier endlosen Ärgers.

Herr Fischer wusste, dass die Sauna in den letzten Jahren eher stiefmütterlich behandelt wurde. Nur ein paar Fitness-Enthusiasten und die ältere Frau Meier hatten sie tatsächlich genutzt. Allerdings war klar, dass diese seltene Nutzung die Kosten für den Betrieb der Sauna nicht rechtfertigte. So war für die diesjährige Eigentümerversammlung „Tagesordnungspunkt 7: Stilllegung der Sauna“ angekündigt worden.

Was nach einer simplen Entscheidung klang, war jedoch der Startschuss für eine der denkwürdigsten Wochen in Herrn Fischers Verwalterkarriere.


Das erste Anzeichen von Chaos: Die Versammlung

Die Eigentümerversammlung begann zunächst ohne besondere Zwischenfälle. Als dann jedoch Tagesordnungspunkt 7 aufgerufen wurde, verwandelte sich der zuvor ruhige Konferenzraum in ein Schlachtfeld der Meinungen. Herr Müller, ein langjähriger Sauna-Liebhaber und überzeugter Verfechter von „Schwitzen für die Gesundheit“, meldete sich als Erster zu Wort:

„Es ist doch eine Schande, dass unsere Sauna einfach abgeschafft werden soll! Man kann die Sauna nicht einfach sterben lassen. Das ist unsere Verpflichtung gegenüber der Gemeinschaft und – vor allem – meiner Fitnessroutine!“

Frau Meier merkte spitz an, dass Herr Müller zuletzt vor zwei Jahren in der Sauna gesichtet worden sei, woraufhin Herr Müller seine Stimmkraft verdoppelte:

„Das stimmt überhaupt nicht! Aber selbst wenn ich nicht jede Woche hingehe – es geht hier ums Prinzip!“

Während Müller seine Standpunkte verteidigte, rückte Frau Schlüter, die Eigentümerin aus Wohnung 4b, mit einem anderen Detail heraus: „Ich wusste gar nicht, dass wir überhaupt eine Sauna haben! Ich dachte, der Kellerraum sei einfach nur ein Lager für alte Geräte.“

Das sorgte für allgemeines Gelächter – und für einen spürbaren Temperaturanstieg im Raum, allerdings nicht durch die Nachbildung einer Sauna, sondern durch die nun aufkeimenden Emotionen.

Am Ende wurde beschlossen, dass vor einer Stilllegung die Meinung der gesamten Gemeinschaft in einer weiteren Abstimmung eingeholt werden müsste. Das bedeutete für Herrn Fischer: Arbeit, sehr viel Arbeit.


Die Eskalation am schwarzen Brett

Zwei Tage nach der Versammlung hielt Herr Fischer nichtsahnend an der Wohnanlage, um ein Aushangschreiben für die geplante Abstimmung ans schwarze Brett zu hängen. Zu seiner Überraschung hing dort bereits ein Pamphlet von Herrn Müller, handgeschrieben in fetten Lettern:

„DAS SAUNA-MASSAKER! WEHRT EUCH! DIE GESUNDHEIT GEHÖRT UNS!“

Darunter standen unleserlich zusammengedrängte Argumente über die gesundheitlichen Vorteile der Sauna. Offenbar hatte Herr Müller die Versammlung als Startschuss für seinen persönlichen Guerilla-Kampf genommen.

Zwei Stunden später bekam Herr Fischer einen wütenden Anruf von Frau Meier: „Herr Fischer, das geht zu weit! Dieser Müller wirft mir vor, ich wollte die Sauna aus reinem Geiz abschaffen! Wenn das so weitergeht, pöbelt er bestimmt demnächst im Treppenhaus! Stellen Sie das SOFORT ab!“

Da sich Herr Fischer Scharmützel zwischen Nachbarn sparen wollte, versuchte er, die Lage diplomatisch zu entschärfen und bat Herrn Müller freundlich, sachlich zu bleiben und niemanden direkt anzugreifen. Scheinbar war dies auch gelungen – zumindest für 24 Stunden.


Eine unfreiwillige Sauna-Party: Die Nacht des Schweißes

Eines Nachts, gegen 22:00 Uhr, erhielt Herr Fischer eine alarmierende Nachricht auf seinem Geschäftshandy: „Herr Fischer, ich glaube, irgendetwas brennt im Keller. Es riecht komisch und ist total warm hier unten! Helfen Sie! – Frau Schlüter“

Mit Herzklopfen sprang Herr Fischer in sein Auto und eilte zur Wohnanlage, während er sich alle Schreckensszenarien ausmalte: ein Feuer, ein Kurzschluss, eine Überflutung. Bei seiner Ankunft konnte er kaum glauben, was er sah: Im Keller saßen Herr Müller und drei seiner Unterstützer tatsächlich IN der Sauna – in Badehandtüchern, mit kühlen Getränken und einem Bluetooth-Lautsprecher, der leise Entspannungsmusik abspielte.

„Herr Müller! Was, zum Kuckuck, geht hier vor?“ rief Fischer entgeistert.

Müller lächelte und sagte: „Ach Herr Fischer, heutzutage muss man Aufmerksamkeit schaffen. Wir machen ein #SaveTheSauna-Event! Schauen Sie, sogar ein Livestream läuft.“ Er deutete auf ein Handy, das auf einem improvisierten Stativ stand und gerade über eine Social-Media-Plattform ins Internet sendete, wie die WEG-Anlage ihre Sauna (angeblich) opfert.

Frau Schlüter, die inzwischen ebenfalls im Keller war, warf ein: „Herr Fischer, ich dachte, das sei ein Brand! Es riecht seit Stunden nach Sauna-Schweiß hier unten! Schließen Sie diese Veranstaltung sofort!“


Und der Höhepunkt: Der verschwundene Sauna-Ofen

Am Folgetag – inzwischen rechnete Herr Fischer schon mit nichts anderem mehr, als in die Geschichte der „schwitzenden Eigentümer“ eingeweiht zu werden – klingelte frühmorgens sein Telefon. Diesmal meldete sich Herr Krause aus Wohnung 3a, der sich oft in eher ruhigen Tönen beschwerte.

„Herr Fischer, jetzt sind wir völlig verrückt geworden. Der Sauna-Ofen ist weg.“

„Wie bitte?“ Fischer dachte, er hätte sich verhört.

„Der Ofen! Dieser große Metallklotz in der Sauna – gestohlen! Kein Witz. Ich war eben unten und wollte mir das Chaos ansehen. Da fehlt der Ofen. Sogar die Stromanschlüsse sind lose.“

Herr Fischer packte sofort seine Sachen, eilte erneut zur Anlage und stellte entsetzt fest, dass Krause recht hatte. Jemand hatte tatsächlich den massiven Sauna-Ofen ausgebaut und … gestohlen?

Die Polizei wurde gerufen, und während Herr Fischer noch mit den Beamten die Details besprach, erschien Herr Müller plötzlich und klärte alles auf: „Herr Fischer, keine Panik, der Ofen wurde nicht geklaut. Ich habe ihn abgebaut – ich hatte die Schnauze voll! Ohne Ofen kann man die Sauna nämlich NICHT einfach abschaffen. Die ist jetzt unbrauchbar, und niemand kann das Gegenteil behaupten!“


Ende gut, Sauna aus

Nach langem Hin und Her, vielen hitzigen Diskussionen und der überraschenden Einsicht einiger Eigentümer, die plötzlich über die steigenden Strompreise schimpften, einigte sich die Eigentümergemeinschaft schließlich auf die endgültige Stilllegung der Sauna. Der Kellerraum wurde renoviert und zu einem neutralen Abstellraum umfunktioniert.

Herr Fischer, mittlerweile völlig erschöpft, aber insgeheim auch amüsiert, schwor sich, nie wieder Gemeinschaftseinrichtungen wie Saunen oder Pools zu empfehlen. Stattdessen freute er sich auf seinen nächsten Verwalterjob, in dem – hoffentlich – das spannendste Thema eine defekte Türklingel sein würde.


Nachklapp: Wochen später vertraute ihm Frau Meier an, dass sie hin und wieder Mahlzeiten im neuen Abstellraum auf einer kleinen Herdplatte warmhalte – schließlich sei er jetzt „viel besser temperiert als diese lächerliche Sauna“. Da wusste Fischer: Die Geschichten einer WEG-Verwaltung reißen nie ab.

 

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